Möllner Feuerwehr feierte den 140. Geburtstag
„Mitmachtag" am 28. September 2014

(TS) Früher wachten 6 Feuergräfen über die Sicherheit der Stadt. Sie kontrollierten alle Häuser und die Feuerlöschgeräte (Ledereimer/Feuerleitern/Feuerhaken). Seit 1742 gab es in Mölln bereits die erste Feuerspritze. Heute erinnern an diese Zeit nur noch die Feuergräfenstraße, der Feuergräfenstuhl in der Nikolaikirche von 1598 und der Feuergräfenpokal von 1646. Der letzte Feuergräfe ist 1902 verstorben. Aber auch die Feuergräfen konnten nicht verhindern, dass am 15. September 1874 in der Seestraße ein Feuer ausbrach und innerhalb von 2 Stunden 31 Häuser und wohl doppelt so viele Nebengebäude vernichtet wurden. Nach diesem Feuer trafen sich am 17. September 1874 achtzig Möllner Bürger zwecks Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Am 24. September 1874 war es dann soweit. Die Möllner Feuerwehr wurde von 51 Möllner Bürgern gegründet. Zum ersten Feuerwehrhauptmann wurde Justizsekretär Georg Busse gewählt. Ab jetzt gab es keine Feuergräfen mehr in Mölln - sondern eine schlagkräftige Feuerwehr. Das erste Spritzenhaus stand an der Mauer des Marktplatzes. Das erste Feuer der Freiwilligen Feuerwehr Mölln wurde am 17. Mai 1875 registriert. In den Chroniken der FFW Mölln sind nahezu alle Einsätze bis zum heutigen Tage zu finden.

Nur für die Zeit von 1941 bis 1959 liegen keine zusammenhängenden Unterlagen vor.

Somit engagieren sich seit nunmehr 140 Jahren Möllner Bürgerinnen und Bürger (wie der Stammrolle der Wehr zu entnehmen ist, die bis zum heutigen Tag akribisch geführt wird, gehörten der Wehr bis heute 950 Möllner Bürgerinnen und Bürger an) ehrenamtlich, unentgeltlich und freiwillig zum Wohle der Stadt in der Freiwilligen Feuerwehr Mölln. Am letzten Septemberwochenende feierten die Stadt und die Wehr diesen besonderen Geburtstag. Möllns Wehrführung konnte am 26. September anlässlich eines Empfangs im Gerätehaus der FF Mölln nahezu 300 Gäste begrüßen. Zahlreiche Freunde und Förderer der Wehr, Gäste aus Politik und Verwaltung sowie von befreundeten Organisationen und benachbarter Feuerwehren waren der Einladung zum 140. Geburtstag der FF Mölln gefolgt. Auch eine starke Abordnung der FF Wittenburg, zu der seit der Grenzöffnung freundschaftliche Kontakte bestehen, war nach Mölln gekommen. Möllns Bürgermeister Jan Wiegels überbrachte die Glückwünsche der Stadt Mölln und dankte in seiner Rede den Möllner Kameradinnen und Kameraden für ihre stete Hilfs- und Einsatzbereitschaft. Bevor Möllns Wehrführer einen kurzen Überblick über die 140-jährige Geschichte der FF Mölln gab, überbrachten noch zahlreiche Redner ihre Glückwünsche. Anschließend wurde der 140-Geburtstag gebührend gefeiert.

Da es anlässlich des Geburtstages für die Bevölkerung nicht nur den obligatorischen „Tag der offenen Tür" geben sollte, hatte der Festausschuss zu einem „Mitmachtag" eingeladen. Die Idee und das Konzept gingen auf. Es mögen wohl weit mehr als 1500 Besucher gewesen sein, die sich am 28.September auf den Weg zum Gerätehaus der FF Mölln gemacht hatten. Hier konnten sie sich über die vielfältige Ausrüstung informieren, aber auch selbst einmal in die Haut eines Feuerwehrmannes schlüpfen. Viele nutzten z.B. die Gelegenheit, Gerätschaften in die Hand zu nehmen, sich die Ausrüstung anzuziehen, sich über den Sinn und Zweck von Rauchmeldern zu informieren oder ihre Kenntnisse in der Ersten Hilfe aufzufrischen. Auch der Spielmannszug und die Jugendfeuerwehr präsentierten sich und ermunterten die Besucher zum Mitmachen an ihren Stationen.
Alle waren sich einig, dass dieser 140. Geburtstag gebührend begangen wurde. Dass dieser Geburtstag entsprechend gefeiert werden konnte, ist auch den zahlreichen Förderern und Freunden der FF Mölln zu danken. Der Dank der FF Mölln geht somit auch an alle, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben.