Die Entwicklung der Jugendfeuerwehr

Die Idee, eventuell eine Jugendgruppe gründen zu wollen, hatte sich sichtlich schnell herumgesprochen. Jugendliche, die Interesse verspürten, in die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr eingearbeitet zu werden, hatten es damit eiliger als der Vorstand der Möllner Wehr. Jedenfalls kamen im März 1976 etwa ein Dutzend Jugendliche regelmäßig zum Übungsdienst, obwohl eine offizielle Jugendfeuerwehr in Mölln noch gar nicht existierte. Es fand sich kein Jugendfachwart, der für diese Aufgabe geeignet und auch bereit war. So schliefen die praktischen Übungen wieder ein, nicht aber das Thema!
Auch wenn es einige Monate etwas stiller um die Jugendgruppe geworden war, so wurden doch im Jahre 1978 Nägel mit Köpfen gemacht. Die Jugendlichen ließen sich nicht abdrängen und in der Wehr hatte man gemerkt, daß es schon aus Versicherungsgründen notwendig war, alle Jugendlichen, das galt auch für die Mädchen im Spielmannszug, als richtige Gruppe zu führen. Man hatte jetzt auch endlich einen Kameraden gefunden, der dieser Aufgabe gewachsen war, Lothar Zummach.

Zur Führerdienstbesprechung am 4. April 1978 war der Kreisjugendfachwart Marr gekommen und hatte ausführlich über alle für Feuerwehrjugendgruppen geltenden Bestimmungen referiert.Auch seitens der Stadt wurde Freude und volle Unterstützung zugesichert. Die Bekleidungsfragen wurden geklärt, es stand einer Gründung also nichts mehr im Wege. Diese erfolgte dann auch anläßlich der Hauptversammlung am 20. Oktober 1978.
Einstimmig wurde die Jugendordnung angenommen, der designierte Jugendfachwart Lothar Zummach bestätigt und zu seinem Stellvertreter Karl-Heinz Hagen jun. gewählt. Wie für alle Feuerwehrmänner würde der Dienstplan für die Jugendgruppe praktischen und theoretischen Unterricht umfassen. Es sollte der fachgerechte Umgang mit den Feuerschutzgeräten geübt werden, doch an einem Einsatz durften sie nicht teilnehmen. Dafür waren aber auch regelmäßiges sportliches Training, Lager und Fahrten im Programm der Jugendgruppe.

Zweimal im Monat waren jeweils 2 Stunden für ihre Ausbildung vorgesehen. Schon mit Beginn der Ausbildung waren 16 Jungen und 15 Mädchen Mitglied geworden. Alle waren eingekleidet worden und sahen wirklich gut in ihren dunkelblauen Uniformen und den roten Helmen aus.


Die Jugendgruppe hatte sich entwickelt. Sabine Albrecht war die Mädchenbetreuerin, und die ganze Gruppe trainierte mit Eifer für die Leistungsspange. Dafür galt es sportliche und feuerwehrtechnische Bedingungen zu erfüllen.

Träger der Leistungsspange können mit 16 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr eintreten, ohne erst Anwärter sein zu müssen. Nach Lothar Zummach, war Jürgen Köhler kommissarisch als Jugendwart eingesetzt worden, seine endgültige Wahl erfolgte am 19. November 1982. Schon ein halbes Jahr später, bei einer Fahrt zur Feuerwehrschule, erlag er den schweren Verletzungen durch einen Verkehrsunfall. Auf der folgenden Herbstversammlung am 25. November 1983, wählte die Wehr Sabine Albrecht offiziell zur neuen Jugendfachwartin.

Sabine Albrecht war am 1. Januar 1979 Kreisjugendfachwartin geworden, sie wurde nach Beendigung der vorgeschriebenen Lehrgänge am 1. Oktober zur Brandmeisterin befördert und hat diesen Rang als erste Frau in der Bundesrepublik Deutschland erreicht

Bei der Jugendgruppe hatte ein Jahr lang Oberlöschmeister Hans-Hermann Albrecht die Betreuung übernommen, danach wurde am 24. November 1989 Detef Heise zum Jugendfeuerwehrwart gewählt. Unter seiner Führung trat eine planmäßige, kontinuierliche Ausbildung ein, deren Erfolg im steigenden Zulauf Jugendlicher seinen Ausdruck fand, der die Mitglieder wieder auf über 30 Personen ansteigen ließ. Hilfreich mögen dabei die Aktionen des Ferienpaßes gewesen sein, an denen sich die Jugendfeuerwehr schwungvoll beteiligt hat und auch weiterhin beteiligen wird.

Die Mitgliederzahl stieg bis zum 20-jährigen Bestehen kontinuierlich auf eine Anzahl von 50 Mitgliedern an, so daß die Aufnahme in die Jugendfeuerwehr derzeitig nur noch über eine Warteliste möglich ist. Zum Jubiläum gab Lothar Zummach offiziell bekannt, das er sein Amt als Stellv. Jugendwart zum 01.01.1999 an Stefan Jacke abgibt.

Am 05.03.1999 wurde der Jugendfeuerwehrwart neu gewählt. Da sich Detlef Heise nicht mehr zur Wahl stellte, wurde Stefan Jacke zum Nachfolger ernannt. Dadurch, dass 1999 die Feuerwehr Nusse ebenfalls eine Jugendfeuerwehr gründen wollte, befanden sich einige Nusser Kameraden zur Ausbildung in Mölln und erwarben die Leistungsspange mit den Möllnern zusammen. Nun konnten die Nusser Jugendlichen ihre eigenen Kameraden in Nusse selbst ausbilden. Im Sommer 1999 kam es zu einer weiteren Begegnung mit einer anderen Jugendfeuerwehr, diesmal die Jugendfeuerwehr aus Dortmund-Syburg. Da diese in Büchen zeltete und ganz nebenbei unsere Jugendfeuerwehr in Mölln besuchte, wurden schnell Freundschaften geschlossen und bis heute der Kontakt aufrecht erhalten. Da liegt es doch nahe, dass die Möllner Jugendfeuerwehr in den Jahren 2000, 2001 und 2002 nach Dortmund fuhr, um sich mit den Syburgern zu treffen. Um den Dienst noch abwechslungsreicher zu gestalten, kamen ab 1999 Kameradschaftsabende hinzu, die einmal im Monat stattfinden. Dieser Abend wird genutzt, um sich untereinander besser kennen zu lernen und Dinge zu tun, wozu man Lust und während der Dienste keine Zeit hat. Um die Fitness und das faire Verhalten untereinander zu fördern, kamen 2000 zusätzlich noch Sportabende in der Sporthalle auf dem Schulberg hinzu, die alle zwei Wochen durchgeführt werden.In den Jahren 2001, 2002, 2003 und 2004 führten wir die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr zusammen mit der Jugendfeuerwehr Ratzeburg durch.

2004 wurde erstmals ein Berufsfeuerwehrwochenende durchgeführt, bei dem die Jugendlichen am Gerätehaus übernachten und den Berufsalltag einer Berufsfeuerwehr spielen. Die Aktivitäten wie Ausbildungsdienst, Mahlzeiten vorbereiten oder einnehmen wurden von zahlreichen inszenierten Einsätzen unterbrochen. So wurden die jungen Brandschützer zu einem Kellerbrand, zu einem Flächenbrand, zu einem Verkehrsunfall, zu einer Türöffnung, zu einer Personensuche und vielem mehr gerufen. Die Durchführung war ein voller Erfolg, so dass eine Wiederholung geplant wird.

2005 wurde Stefan Jacke mit 77 von 78 Stimmen bei der Jahreshauptversammlung in seinem Amt als Jugendfeuerwehrwart bestätigt.

2008 feierte die Jugendfeuerwehr Mölln ihr 30 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass fand am Festwochenende ein Kommers im Feuerwehrgerätehaus und eine Stadtrally für befreundete Jugendfeuerwehren statt, bei der auch eine Gruppe aktiver Feuerwehrkameraden teilnahm, die alle einst selber in der Jugendfeuerwehr Mölln waren.

Am 12.11.2010 wurde Stefan Jacke auf der Kreisjugendfeuerwehrversammlung zum neuen Kreisjugendfeuerwehrwart gewählt.

Am 04.03.2011 stand die Wahl eines Jugendfeuerwehrwartes auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Mölln. Aufgrund der Wahl zum Kreisjugendfeuerwehrwart stellte sich Stefan Jacke nicht zur Wahl und schlug seinen bisherigen Stellvertreter Torben Willhöft als neuen Jugendfeuerwehrwart vor. Er wurde von der Versammlung gewählt und nahm die Wahl an.