Flächenbrand in Breitenfelde

Ehrenamtliche Helfer 23 mal alarmiert

(TS) Am 30. Juni 2019 brach auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern ein Waldbrand aus, der sich zum größten Waldbrand in der Geschichte des Landes Mecklenburg - Vorpommern entwickelte. Bis zum 2. Juli 2019 brannte eine Fläche von ca. 1200 Hektar. In der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli wurden die drei naheliegenden Ortschaften Alt Jabel, Jessenitz-Werk und Trebs mit insgesamt 650 Einwohnern sowie ein Schüler-Ferienlager vorsorglich evakuiert, später auch das Dorf Volzrade. Nachdem der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen hatte, waren zeitweise mehr als 2.500 Einsatzkräfte aus mehreren Bundesländern im Einsatz. Neben den Feuerwehrkräften waren u.a. Einheiten der Bundespolizei, der Bundeswehr, des THW und der Polizei vor Ort. Nachdem das Land Mecklenburg-Vorpommern das Land Schleswig-Holstein um Unterstützung erbeten hatte, wurde am 2. Juli um 6.33 Uhr die 5. Feuerwehrbereitschaft des Kreisfeuerwehrbandes Herzogtum Lauenburg, zu der auch ein Tanklöschfahrzeug mit Besatzung der Freiwilligen Feuerwehr Mölln gehört, nach Lübtheen beordert. Die Kräfte wurden von einer Logistikgruppe und einem Notfallkrankenwagen der DLRG Oberelbe aus Lauenburg bei ihrem Einsatz unterstützt. Die Kräfte aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg wurden im Bereich der Ortschaft Alt Jabel eingesetzt. Die Waldfläche, die aufgrund von Munitionsbelastung nicht betreten werden konnte, grenzt direkt an mehreren Stellen an den Ort. Mit Hilfe der wasserführenden Fahrzeuge wurden vor allem Wegränder unter Wasser gesetzt; so sollte eine Ausdehnung des Feuers auf weitere Waldflächen verhindert werden. Zur Brandbekämpfung wurden in diesem Bereich auch Hubschrauber, die das Wasser heranführten sowie Wasserwerfer der Bundespolizei eingesetzt. Die erste Fahrzeugbesatzung wurde am 03.07.2019 um 07:30 Uhr durch neue Kräfte aus Mölln am Bereitstellungsraum am Waldbad Alt Jabel abgelöst. War zunächst geplant gewesen, dass die 100 Einsatzkräfte aus den Feuerwehren des Kreises mit ihren mehr als 20 Fahrzeugen ihre Hilfe vor Ort von zunächst 48 auf sogar 96 Stunden ausweiten sollten, war der Einsatz vor Ort dann doch bereits nach 36 Stunden beendet. Die 5. Feuerwehrbereitschaft wurde durch andere Kräfte ersetzt. 17 Kameraden der Möllner Feuerwehr waren am Einsatz bei Lübtheen beteiligt.

 

Insgesamt 23 mal wurden die ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Mölln im Juli um Hilfe gebeten. Glücklicherweise stellten sich 6 Alarmierungen, die durch Rauchwarnmelder oder durch Brandmeldeanlagen z.B. aufgrund von Wasserdampf oder Deo-Spray verursacht wurden, im nachherein als Fehlalarme heraus. Ein großes Lob geht an die Möllner Bevölkerung. Trotz der langen Trockenheit und der hohen Temperaturen, mussten die Möllner St.-Florians-Jünger im Stadtgebiet zu keinem Flächenbrand ausrücken. Ansonsten zeigt die Chronik der Wehr folgendes Bild:

 01.7. Um 12.01 Uhr erreichte die FF Mölln die Nachricht, dass ein Baum den Gudower Weg im Rahmen der L 287 blockierte. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, stellte sich heraus, dass es sich um einen größeren Ast gehandelt hatte, der aber zwischenzeitlich von einem Verkehrsteilnehmer bereits teilweise von der Fahrbahn entfernt worden war. Die Feuerwehrkräfte zersägten den Ast und räumten die Fahrbahn frei.

02.7. Um 7.35 Uhr wurde die Möllner Wehr gerufen, um in einem Mehrfamilienhaus am Gudower Weg eine Tür zu öffnen. Ein Kleinkind hatte seine Mutter auf dem Balkon ausgesperrt und war nicht in der Lage, die Tür wieder zu öffnen. Hinzu kam, dass der Backofen eingeschaltet war. Die Kräfte öffneten die Wohnungstür, schalteten den Backofen aus und öffneten die Balkontür.

02.7. Ein kleiner Flächenbrand auf dem Grambeker Heidering sorgte um 16.43 Uhr für einen Alarmierung der FF Grambek und der FF Mölln. Nachdem Anwesende bereits Feuerlöscher eingesetzt hatte, wurde das Feuer mit einem C-Rohr letztendlich abgelöscht.

06.7. Da der Pflegedienst aufgrund eines defekten Türschlosses nicht zu einem Patienten in einem Haus an der Hirschberger Straße gelangen konnte, der Patient aber dringend seine Medikamente benötigte, wurde die Möllner Feuerwehr um 11.46 Uhr um Hilfe gebeten. Mit einem Schlüssel des Pflegedienstes gelang es den Kräften nach einigen Versuchen, die Tür zu öffnen. Die dringend benötigten Medikamente konnten gegeben werden.

09.7. Vom Parkplatz eines Hotels am Schmalsee war ein Ford Transit den Abhang heruntergerollt und wurde durch einen Baum gestoppt. Mit der Seilwinde des HLF wurde das Fahrzeug von den um 9.49 Uhr alarmierten Kräften wieder zurück auf den Parkplatz gezogen und dem Fahrzeughalter übergeben.

10.7. Um 17.05 Uhr wurde die FF Mölln aufgrund einer Ölspur alarmiert. Wenig später stellte sicher heraus, dass ein Pkw aufgrund eines Defektes Diesel verloren hatte. Letztendlich streuten die 17 Kräfte eine ca. 3 km lange Dieselspur im Gebiet der Altstadt ab.

14.7. Aufgrund von Hilferufen aus der Wohnung eines Hauses an der Bergstraße wurde um 8.48 Uhr neben dem Rettungsdienst auch die FF Mölln alarmiert. Wenig später stellte sich heraus, dass der Geschädigte in seiner Wohnung gestürzt war und hinter der Wohnungstür lag. Er war ansprechbar, konnte aus eigener Kraft jedoch nicht aufstehen. Über ein Fenster gelangten die Feuerwehrkräfte in die Wohnung und öffneten für den Rettungsdienst die Wohnungstür.

16.7. Nachdem die Möllner Blauröcke um 16.11 Uhr die Nachricht erreicht hatte, dass eine Person in einem Fahrstuhl feststeckte, rückten diese wenig später zu einem Gebäude an der Hauptstraße aus. Die Person konnte glücklicherweise noch vor dem Eintreffen der Kräfte aus ihrer misslichen Situation befreit werden.

17.7. An diesem Tag kam es gegen16.10 Uhr zu einer Explosion und einem Brand im firmeneigenen Blockheizkraftwerk des Landhandels ATR am Ratzeburger Bahnhof.   Da es sich um einen Gefahrstoffbetrieb handelt, wurden der Löschzug-Gefahrgut sowie dieTechnische Einsatzleitung mitalarmiert. Die ersten Kräfte vor Ort stellten dann fest, dass kein Gefahrstoff betroffen ist. Die Möllner Kräfte des LZG sowie der TEL konnten die Einsatzfahrt abbrechen. Um 16.59 Uhr wurde dann noch die Drehleiter der FF Mölln zur Unterstützung der Brandbekämpfung angefordert. Insgesamt sechs Wehren – aus Ratzeburg, Mölln, Harmsdorf, Giesensdorf, Ziethen sowie aus Bäk/Mechow/Römnitz vor Ort am Ort und hatten das Geschehen schnell unter Kontrolle. Das Feuer war in einer Zwischendecke des BHKW auf einer Fläche von 12 mal 4 Metern entstanden.

20.7. Gegen 15.15 Uhr wurde der Leitstelle ein Flächenbrand auf einem abgeernteten Feld in Neuenlande gemeldet. Das Feuer breitete sich durch den starken Wind schnell aus. Die etwa 80 eingesetzten Feuerwehrleute aus Breitenfelde, Mölln, Alt-Mölln, Niendorf/Stecknitz, Talkau und Woltersdorf hatten den Flächenbrand nach rund eineinhalb Stunden unter Kontrolle. Erfolgreich konnten die Einsatzkräfte verhindern, dass ein in der Nähe liegendes Gehöft sowie ein benachbartes Rapsfeld von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein Landwirt unterstütze die Feuerwehren, indem er das gesamte Feld umpfügte, um etwaige Glutnester aufzudecken beziehungsweise zu ersticken.

20.7. Um 17.43 Uhr wurde die FF Mölln alarmiert, um eine Gefahrenquelle, die von einem Haus an der Hauptstraße ausgehen sollte, zu beseitigen. Vor Ort stellte sich heraus, dass an dem Dach gearbeitet wurde. Aufgrund einer Gewitterböe war zuvor Dachpappe heruntergeweht worden. Von Seiten der Feuerwehr waren keine Maßnahmen zu treffen.

21.7. Im Rahmen der nachbarlichen Hilfe wurde von der FF Hammer um 8.41 Uhr die Drehleiter der Möllner Wehr angefordert. Von einem Baum war ein größerer Ast auf ein Haus gestürzt. Da ein weiterer Ast zu fallen drohte, sollte dieser mit Hilfe der Drehleiter entfernt werden. Vor Ort ergab die Erkundung, dass die betroffene Baumkrone nicht mit der Drehleiter erreicht werden konnte. Ein Einsatz war somit nicht möglich.

21.7. Um 9.01 Uhr wurden die Möllner Blauröcke zu einem Feuer in einem Haus Am Wall gerufen. Wenig später entdeckten die ehrenamtlichen Helfer, die das stark verqualmte Gebäude nur unter Atemschutz betreten konnten, ein Feuer im Heizungsbereich. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Die verbrannten und noch schwelenden Verbrauchsgüter wurden ins Freie gebracht. Mit einem Lüfter wurde das Gebäude entraucht.

21.7. Zum dritten Mal riefen die Funkmeldeempfänger an diesem Tag um 16.39 Uhr Kräfte der FF Mölln zum Einsatz. Im Aufzug eines Mehrfamilienhauses am Gudower Weg steckten zwei Personen fest. Bevor die Kräfte tätig werden konnten, traf der Notdienst der Aufzugsfirma ein. Wenig später konnten die beiden Personen den Aufzug wohlauf verlassen.

31.7. Zum 160mal wurden die Möllner St. Florians-Jünger in diesem Jahr um 9.46 Uhr gerufen. In diesem Fall sollte der Rettungsdienst im Wasserkrüger Weg mit einer Tragehilfe sowie beim Transport der erkrankten Person ins Krankenhaus nach Lübeck unterstützt werden.