Großbrand in der Hafenstraße

(TS) Am 10. Januar riefen die Funkmeldeempfänger die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Mölln um 23.42 Uhr mit dem Stichwort „Feuer groß“ zu einem Feuer in einem chinesischen Lieferservice an der Hafenstraße. Beim Eintreffen der ersten Kräfte waren bereits deutlich Flammen im Küchenbereich und dem Verkaufsbereich zu sehen. Aus dem Dach drang dichter Qualm. Aufgrund der Größe des Gebäudekomplexes – mehrere Lagerhallen grenzen unmittelbar an den Lieferservice - wurde sofort das Stichwort auf Feuer 3 erhöht. Somit wurden zusätzlich Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Breitenfelde und Alt -Mölln sowie automatisch die Technische Einsatzleitung (TEL) nach Mölln beordert. Aufgrund der starken Rauchentwicklung war die Brandbekämpfung längere Zeit nur unter Einsatz von Atemschutzgeräten möglich, so dass dann noch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Ratzeburg und Grambek alarmiert wurden. Somit standen dem Möllner Wehrführer Sven Stonies, der die Einsatzleitung innehatte, ca. 80 Feuerwehrkräfte zur Verfügung. Zusätzlich forderte die Einsatzleitung das Teleskopmastfahrzeug (TMF) aus Ratzeburg an

Da der Lieferdienst selbst kaum zu retten war, konzentrierten sich die Einsatzkräfte zunächst vor allem darauf, eine Brandausbreitung auf die angrenzenden Hallen sowie auf eine Gas-Tankstelle zu verhindern. Dafür wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet. Aus einer der angrenzenden Hallen wurden vorsichtshalber 5 Wohnmobile, 2 Wohnwagen und ein Kleinbus, die dort als Winterquartier untergestellt waren, durch die Feuerwehrkräfte in Sicherheit gebracht. Mit mehreren C-Rohren, der Möllner Drehleiter und dem Ratzeburger Teleskopmastfahrzeug konnte eine Brandausbreitung auf die Lagerhallen, in der nicht nur die Fahrzeuge standen sondern auch ein Handwerkerbetrieb sein Domizil hatte, erfolgreich verhindert werden.

 

Nach etwa einer Stunde war das Feuer größtenteils unter Kontrolle. Die starke Rauchentwicklung und in den Hallen verbaute Blechplatten machten es schwierig, an die letzten Brandnester zu gelangen. So musste die Dachhaut teilweise freigelegt und geöffnet werden. Die letzten der 38 Möllner Blauröcke kehrten gegen 4.15 Uhr ins Gerätehaus am St-Florian-Weg zurück.

Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf rund 250.000 Euro. Was das Feuer ausgelöst hat, ist noch unklar. Nicht auszuschließen ist, dass das Feuer im Küchenbereich des Lieferservice entstanden ist.

Nach der „kurzen Nacht“ wurden die Ehrenamtler der Wehr an diesem Tag noch zweimal gefordert. Um 14.59 Uhr wurden sie alarmiert, weil in einem leerstehenden Haus an der Sterleyer Straße nach einem Rohrbruch der Keller vollständig unter Wasser stand. Mit Hilfe von drei Chiemseepumpen wurden ca. 50000 Liter Wasser abgepumpt.

Da nach einem Verkehrsunfall im Wasserkrüger Weg, an dem drei Fahrzeuge beteiligt waren, Betriebsstoffe austreten sollten und die Zahl der Verletzten zunächst nicht klar war, forderte die Leitstelle um 16.12 Uhr auch die Möllner Wehr an. Somit wurde ein Fahrzeug aus dem Einsatz an der Sterleyer Straße herausgelöst. Maßnahmen durch die Feuerwehr waren glücklicherweise aber nicht erforderlich.