Großbrand in der Ratzeburger Straße

Mehr als 160 Kräfte im Einsatz

(TS) Nachdem der Kreisleitstelle durch zahlreiche Anrufe ein Feuer in einem Autohaus an der Ratzeburger Straße gemeldet worden war, lösten die Mitarbeiter am 3. März um 13.59 Uhr sofort Großalarm für die Freiwillige Feuerwehr Mölln, Breitenfelde und Alt-Mölln aus. Eine große Qualmwolke, die kilometerweit zu sehen war, wies den Einsatzkräften den Weg. Beim Eintreffen der ersten Einsatzfahrzeuge brannten die Räumlichkeiten an der Gebäuderückseite des Werkstattbereichs und das Dach bereits in voller Ausdehnung. Aufgrund der Lage wurde sofort die Alarmstufe auf "Feuer 3"  erhöht, so dass auch die Freiwillige Feuerwehr Ratzeburg und wenig später die Feuerwehren aus Brunsmark,Horst, Duvensee, Sandesneben, Nusse und Kuddewörde nach Mölln beordert wurden. Hinzu kam, dass auf Grund der enormen Hitze- und Rauchentwicklung die Löscharbeiten fast ausschließlich nur unter Atemschutz möglich waren. Zugleich wurden der Löschzug-Gefahrgut sowie die Technische Einsatzleitung des Kreises alarmiert, so dass sich auch Feuerwehrkräfte aus Büchen, Schwarzenbek, Lauenburg und Geesthacht auf den Weg nach Mölln machten. So standen Möllns Einsatzleiter und Wehrführer Sven Stonies zeitweise über 160 Einsatzkräfte zur Verfügung. Später rückten auch noch Kräfte des THW zur Einsatzstelle aus. Auch Möllns Bürgermeister Jan Wiegels und Leiter des Fachbereiches Bürgerdienstleistungen und Ordnung Torsten Wendland waren vor Ort, um bei Bedarf unterstützen zu können.

 Erfolgreich konnten die ersten Einsatzkräfte durch eine Riegelstellung verhindern, dass das Feuer auf ein unmittelbar danebenstehendes Einfamilienhaus sowie auf die direkt angrenzende Verkaufshalle übergriff. Bei diesem Einsatz im rückwärtigen Bereich verbrannten durch die enorme Hitze sogar Löschschläuche. So etwas haben selbst langgediente Feuerwehrkameraden noch nicht erlebt. Auch die Drehleiter trug erhebliche Hitzeschäden an der Karosserie davon – aber das Wohnhaus blieb bis auf zwei gesprungene Scheiben - unversehrt. Mit Hilfe der Möllner Drehleiter und des Ratzeburger Teleskopmastes konnte das Flammenmeer von oben bekämpft werden. Zeitgleich bekämpften Feuerwehrkräfte das Feuer vom Boden und vom Dach der Verkaufshalle aus und konnten das Feuer allmählich - auch unter Einsatz von Schaummittel - eindämmen. Da aus dem Hydrantennetz und einem nahegelegenen Regenrückhaltebecken nicht genügend Wasser zur Verfügung stand, wurde zudem eine ca. 800 m lange Schlauchleitung zum Möllner Stadtsee verlegt.

Schwierigkeiten hatten die Feuerwehrkräfte bis zuletzt mit der Dachkonstruktion, die aus mehreren Lagen Bitumen bestand und den Metallverkleidungen des Gebäudes. Ein nachgeforderter Bagger der Firma Damm legte schließlich die letzten Brandnester frei. Gegen 16:15 Uhr wurde bis auf notwendige Nachlöscharbeiten "Feuer aus" gemeldet.

Die Möllner Bevölkerung wurde aufgrund der extremen Qualmentwicklung über die mobilen Warnsysteme "NINA" und "KATWARN" aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Innerhalb des Gebäudes verbrannten vier PKW, ein Wohnmobil und ein Gabelstapler. Zahlreiche weitere PKW, die sich in unmittelbarer Nähe des Gebäudes befanden, konnten in Sicherheit gebracht werden.

Nach dem Ende der Löscharbeiten stellte die Möllner Wehr noch eine Brandwache, die mehrfach aufflammende Glutnester ablöschen musste, so dass für die letzten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Mölln der Einsatz erst um 23.10 Uhr beendet war. Die Polizei hatte  während der Löscharbeiten die Ratzeburger Straße für den Durchgangsverkehr von der Wassertorbrücke bis zur Auffahrt Nord der B207 gesperrt. Die Kriminalpolizei nahm noch während der Löscharbeiten erste Ermittlungen auf. Nach ersten Schätzungen dürfte der Sachschaden mehrere Hunderttausend Euro betragen.

Die Mitarbeiter einer "Star- Tankstelle" stellten dankenswerter Weise ihre sanitären Anlagen und kostenlosen Kaffee zur Verfügung.

Kaum waren die letzten Kräfte ins Gerätehaus zurückgekehrt, erreichte die Möllner Wehr die Meldung über ein Feuer in Klinkrade. Noch auf der Anfahrt wurde den Möllner Kräften aber mitgeteilt, dass ihre Hilfe nicht mehr nötig sei.

Da aufgrund starker Windboen die Gefahr bestand, dass lose Dachteile auf die stark befahrene Ratzeburger Straße wehen würden, waren dann am Montagvormittag noch Sicherungsarbeiten an der Brandruine notwendig.