Ein Toter und eine Schwerverletzte bei einem Feuer in der Möllner Waldstadt

(TS) Wurden die ehrenamtlichen Retter der Möllner Wehr im Mai des letzten Jahres noch 33 mal benötigt, so weist die diesjährige Monatsbilanz 14 Einsätze auf.

Einen tragischen und dramatischen Einsatz mussten die Frauen und Männer der Wehr in der Nacht vom 13. auf den 14. Mai in der Waldstadt bewältigen. Bei dem Feuer in einem Einfamilienhaus kam für einen Mann jede Hilfe zu spät. Eine Frau kam mit schweren Brandverletzungen ins Krankenhaus. Neben der Möllner Wehr waren auch die Feuerwehren aus Breitenfelde und Grambek sowie Mitglieder der Notfallseelsorge des Kreisfeuerwehrverbandes vor Ort.

 

Brandschutzehrenzeichen in Gold für Mario Lüdtke, Jens Reimers, Arne Sommer und in Silber für Marc Ollmann

Am 12. Mai trafen sich die Mitglieder der Ehrenabteilung, der Reserveabteilung und des Wehrvorstandes in der Waldhalle. Die anwesenden Kameradinnen und Kameraden gedachten zu Beginn des Treffens zunächst des Kameraden Gerd Kahl, der am 26. April verstorben war, mit einer Schweigeminute. Im Rahmen dieses Treffens wurden die Löschmeister Mario Lüdtke, Jens Reimers und Arne Sommer an diesem Abend für ihre 40-jährige Tätigkeit in der Einsatzabteilung der Möllner Wehr mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold geehrt. Der Löschmeister Marc Ollmann wurde für seine 25-jährige Zugehörigkeit zur Einsatzabteilung mit dem Brandschutzehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Möllns Bürgermeister Ingo Schäper, der als Gast teilnahm, überbrachte den Dank der städtischen Gremien und überreichte den vier Geehrten, die ihren Dienst ausschließlich in der Einsatzabteilung der Möllner Feuerwehr versehen haben, die Jubiläumsgabe der Stadt Mölln. Möllns Wehrführer Sven Stonies überreichte an diesem Abend außerdem dem Ehrenmitglied Klaus Biehl für seine 40-jährige Mitgliedschaft in der Wehr die entsprechende Bandschnalle.

06.5. Auf dem Bahndamm zwischen dem Ziegelsee und dem Stadtsee hatten Unbekannte ein Zaunelement auf die Gleise gelegt. Trotz einer Vollbremsung kollidierte eine Regionalbahn mit dem Hindernis. Da sich das Zaunelement unter der Vorderachse der Bahn verkeilt hatte, wurde die Möllner Wehr um 20.08 Uhr um Hilfe gebeten. Mit einem Trennschleifer wurde das Zaunelement zersägt, so dass die Bahn etwas zurücksetzten konnte. Anschließend wurden die Reste des Zaunelementes von den Gleisen geräumt. Der Zugführer und die Insassen des Zuges kamen mit dem Schrecken davon. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn der Zug in diesem Bereich entgleist wäre. Abschließend wurde die Einsatzstelle an die Bundespolizei und den Notfallmanager der DB übergeben.

07.5. Als eine Katze auf dem Dach eines Geschäftshauses an der Hauptstraße entdeckt worden war und befürchtet wurde, dass diese keinen Rückweg findet, forderte die Polizei um 10.04 Uhr Kräfte der Wehr zur Rettung der Katze an. Die Erkundung vor Ort ergab dann, dass die Katze durch ein offenes Fenster das Dach verlassen konnte, so dass die Ehrenamtler nicht mehr tätig zu werden brauchten.

08.5. Dem Text der Funkmeldeempfänger, die um 13.16 Uhr ansprangen, konnten die Blauröcke entnehmen, dass sie erneut zur Rettung einer Katze benötigt werden. Zuvor war der Leitstelle mitgeteilt worden, dass in der Astgabel eines Baumes an der Bergestraße eine Katze festklemmen sollte. Als sich die Einsatzkräfte der Katze mit Hilfe der Drehleiter näherten, ergriff diese ruckartig die Flucht und sprang vom Baum.

09.5. Aufgrund eines steckengebliebenen Fahrstuhls in einem Gebäude des Robert-Koch-Parks alarmierte die Leitstelle um 15.38 Uhr Kräfte der Wehr. Noch auf der Anfahrt der Kräfte zum Gerätehaus, widerrief die Leitstelle durch erneutes Auslösen der Funkmeldeempfänger die Alarmierung.

12.5. Da die Bewohnerin einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus am Wasserkrüger Weg der Tochter nicht öffnete, vermutete diese einen Notfall und setzte einen Notruf ab. Daraufhin wurden neben dem Rettungsdienst um 10.03 Uhr auch Kräfte der Möllner Wehr zu einer Türöffnung alarmiert. Nach Öffnen der Tür wurde der Rettungsdienst abschließend noch mit einer Tragehilfe unterstützt.

14.5. Als um 1.37 Uhr die Funkmeldeempfänger ansprangen und die ehrenamtlichen Kräfte zu einem Gebäudebrand in die Heisterbrede riefen, ahnte sicherlich kaum jemand, was für ein dramatischer Einsatz zu bewältigen war. Beim Eintreffen der Feuerwehrkräfte standen der Eingangs- und Flurbereich eines Bungalows bereits in Vollbrand. Eine schwerverletzte Bewohnerin, die sich ins Freie retten konnte, wurde bereits rettungsdienstlich versorgt. Nachbarn teilten mit, dass sich ein weiterer Bewohner noch in dem Haus befinden würde. Mehrere Trupps gingen sofort unter Atemschutz zur Brandbekämpfung und zur Menschenrettung vor. Der Zugang zu dem stark vermüllten Gebäude gestaltete sich schwierig, da alle Fenster durch Rollläden gesichert waren. Feuer, extreme Müllberge im Haus und starker Qualm erschwerten zudem die Suche nach der vermissten Person, die dann in der Küche leblos aufgefunden und sofort ins Freie gebracht wurde. Rettungsdienst und Notarzt konnten dem Mann aber nicht mehr helfen.

Um genügend Atemschutzgeräteträger einsetzen zu können, forderte die Einsatzleitung zudem Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Grambek und Breitenfelde an.

Warum der Bungalow in Brand geriet, ist noch unklar. Die Kriminalpolizei nahm entsprechende Ermittlungen auf. Um 5.28 Uhr verließen die letzten der 39 Möllner Einsatzkräfte den Brandort und kehrten in das Gerätehaus zurück. Gegen 10.00 Uhr rückten dann noch einmal Einsatzkräfte aus, um am Brandobjekt eine Nachkontrolle durchzuführen.

18.5. Als es in Tramm in einem landwirtschaftlichen Gebäude zu einem Feuer gekommen war, wurde im Rahmen der Erstalarmierung um 17.28 Uhr auch sofort die Drehleiter der Möllner Wehr mitalarmiert. Nachdem die Freiwillige Feuerwehr Tramm am Einsatzort angekommen war, teilte diese mit, dass ihre Kräfte zur Brandbekämpfung ausreichen. Somit konnten alle weiteren alarmierten Kräfte den Einsatz abbrechen.

19.5. Aufgrund eines ungewöhnlichen Geruchs und eines vollen Briefkastens vermuteten Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Bismarckstraße einen Notfall und informierten die Polizei. Daraufhin wurden Kräfte der Wehr um 12.20 Uhr zu einer Notfalltüröffnung alarmiert. Leider kam für den Bewohner jede Hilfe zu spät.

20.5. Nachdem die automatische Brandmeldeanlage einer Großbäckerei an der Industriestraße einen Feueralarm ausgelöst hatte, alarmierte die Leitstelle um 7.55 Uhr die ehrenamtlichen Retter der Möllner Wehr. Vor Ort stellte sich heraus, dass ein Rauchwarnmelder (RWM) im Personal-WC einen Alarm ausgelöst hatte. Da kein Schadensfall vorlag, wurde die Anlage zurückgestellt und der Einsatz von den 25 Einsatzkräften als Fehlalarm verbucht.

21.5. Für eine Notfalltüröffnung für den Rettungsdienst wurden die um 10.41 Uhr alarmierten Kräfte benötigt. Wenig später rückten diese zu einem Mehrfamilienhaus an der Robert-Koch-Straße aus.

22.5. Nach einem Verkehrsunfall in der Berliner Straße traten aus den Fahrzeugen Betriebsstoffe aus. Um diese abzustreuen und aufzunehmen, wurden um 16.18 Uhr Kräfte der Wehr alarmiert.

24.5. Im Rahmen der psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene und Einsatzkräfte (PSNV-B/E) nahm ein Mitglied der Wehr an einem Einsatz nach einem tödlichen Unfall in Duvensee teil.

30.5. Weil im Bereich des Fußweges am Möllner Hegesee unterhalb des Augustinums ein Kunststoffmülleimer brannte, wurde um 19.08 Uhr die Möllner Feuerwehr alarmiert. Der brennende Inhalt wurde von den Einsatzkräften wenig später gelöscht.

31.5. Zu einer Notfalltüröffnung in einem Haus an der Robert-Koch-Straße rückten die um 20.03 Uhr alarmierten Kräfte der Wehr an diesem Abend aus. Sie brauchten aber nicht weiter tätig zu werden, da der Bewohner schließlich selbst dem Rettungsdienst die Wohnungstür öffnen konnte.